Projekt: Gesunder Start ins Leben
Was uns erwartet
In den entlegenen Dörfern der Provinzen Oudomxay und Salavan ist der Weg zum nächsten Gesundheitszentrum weit. Ein Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner gehört ethnischen Minderheiten an. Sie sprechen oft nur ihre Muttersprache und so fällt es ihnen schwer, sich mit dem Gesundheitspersonal zu verständigen. Da es zudem kaum Privatsphäre in den Kliniken gibt, bringen die meisten Frauen ihre Kinder zu Hause zur Welt, ohne medizinische Betreuung. Ferner leiden viele Schwangere und Kinder unter Mangelernährung. Während der Schwangerschaft ernähren sich die Frauen aufgrund traditioneller Ernährungsregeln oft einseitig. Viele Neugeborene werden sehr früh mit Reis gefüttert anstatt gestillt. So fehlen den Kindern wichtige Nährstoffe, die sie für eine gesunde Entwicklung brauchen. Untersuchungen zeigten, dass rund die Hälfte der Kinder im Projektgebiet Anzeichen von chronischem Nahrungsmangel aufweisen.
Was wir erreichen wollen
Mit diesem Projekt verbessern wir die gesundheitliche Situation von Müttern und Kleinkindern in drei Distrikten der Provinzen Oudomxay und Salavan. Durch den Neubau von drei Gesundheitszentren und die Erweiterung von acht Gesundheitszentren um Mutter-Kind-Stationen erhalten Schwangere, Mütter und Kinder einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung. Zusammen mit den lokalen Gesundheitsbehörden schulen wir Geburtshelferinnen, damit sie in den Gemeinden Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren sowie Ernährungs- und Hygieneberatungen durchführen. Alle elf Gesundheitszentren sowie drei Gemeinden erhalten neue Wasseranschlüsse, Sanitäranlagen und Waschgelegenheiten. Diese verbessern die Hygiene und helfen, Krankheiten vorzubeugen. Von den Projektmaßnahmen profitieren rund 41.000 Kinder unter fünf Jahren sowie insgesamt mehr als 208.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den Distrikten Ta Oi und Salavan in der Provinz Salavan sowie im Distrikt Houn der Provinz Oudomxay.
Was wir dafür tun
Ausbau und Ausstattung bestehender Gesundheitseinrichtungen
Im Rahmen des Projektes bauen wir acht bestehende Gesundheitszentren aus und richten dort Räume zur Versorgung von Müttern und Neugeborenen ein. Die Räume werden mit Möbeln und medizinischen Instrumenten ausgestattet, die für eine qualitativ gute Versorgung rund um die Geburt nötig sind. Die neuen Mutter-Kind-Stationen werden außerdem genug Privatsphäre für die Frauen bieten. Zudem installieren wir mit Hilfe unserer Projektpartner Wasseranschlüsse und Filtersysteme für sauberes Trinkwasser sowie Handwaschbecken und Sanitäranlagen, um so die Hygienebedingungen zu verbessern.
Neubau von drei Gesundheitszentren
In drei Gemeinden der Provinz Oudomxay errichten wir neue Gesundheitszentren inklusive Mutter-Kind-Stationen und adäquater Sanitäreinrichtungen. Der Auftrag für die Baumaßnahmen wird öffentlich ausgeschrieben, sodass sich verschiedene Unternehmen aus der Region darauf bewerben können. Darüber hinaus beteiligen sich auch Gemeindemitglieder an den Baumaßnahmen, beispielsweise durch die Bereitstellung von Material oder die Durchführung einfacher Arbeiten. Auf diese Weise identifizieren sich die Gemeinden mit dem Vorhaben, übernehmen Verantwortung und tragen so zur Nachhaltigkeit des Projektes bei.
Mobile Gesundheitsversorgung ermöglichen
Gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde führen wir mehrtägige Trainings für Geburtshelferinnen und das Personal der Gesundheitszentren durch, in denen sie ihre medizinischen Kenntnisse vertiefen. Insbesondere werden dabei die Untersuchungen zur Schwangerschaftsvor- und -nachsorge, das Erkennen von Unterernährung sowie Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten thematisiert. Regelmäßig machen die Geburtshelferinnen Hausbesuche in den Projektdörfern und führen dabei Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren durch. Sie überprüfen zum Beispiel die Ernährung und den Blutdruck der Frauen sowie das Wachstum und die Lage des Kindes. Darüber hinaus informieren sie Mütter über wichtige Hygienemaßnahmen sowie kindgerechte Ernährung und bestärken sie darin, ihre Kinder zu stillen. Während ihrer Hausbesuche halten die Geburtshelferinnen auch das Wachstum der Kinder fest, um Auffälligkeiten schnell erkennen und behandeln zu können. So bauen sie Vertrauen zu den Frauen auf und nehmen ihnen die Hemmungen davor, Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen. Dabei hilft den Geburtshelferinnen der Kontakt zu Frauengruppen und Gesundheitskomitees und die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.
Verbesserte Hygienesituation
Eine weitere häufige Ursache für Unterernährung bei Kleinkindern sind Durchfallerkrankungen, verursacht durch verunreinigtes Wasser, mangelnde Hygiene und das Fehlen von Sanitäranlagen. Aus diesem Grund bauen wir zusammen mit der Bevölkerung in drei Dörfern im Distrikt Houn neue Wasser- und Sanitäranlagen oder setzen bereits bestehende Einrichtungen instand. Die Anlagen, die von der Gemeinde gemeinschaftlich genutzt werden und öffentlich zugänglich sind, enthalten Toiletten, Wasseranschlüsse und Waschräume. Wasserkommitees werden in der Nutzung und Wartung der Anlagen geschult, sodass sie diese bei Bedarf selbstständig reparieren können. In Abstimmung mit den Gemeinden legen sie die Regeln für die Nutzung und eine geringe Wassergebühr fest, mit der das Material für Reparaturen und Wartungsarbeiten bezahlt werden können.
Projekt
Gesunder Start ins Leben
Projektregionen:
Oudomxay und Salavan
Projektlaufzeit:
März 2017 – Februar 2020
Budget:
1.577.726 € (Plan Stiftungszentrum: 800.000 €, Plan International Deutschland: 777.726 €
Ziele:
- verbesserte Gesundheitsdienste für Mütter und Kleinkinder
- Verhinderung von Mangelernährung
- Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung
Massnahmen:
- Neubau von 3 Gesundheitszentren inklusive Mutter-Kind-Stationen
- Bau von Mutter-Kind-Stationen in 8 bestehenden Gesundheitszentren
- Ausstattung der 11 Gesundheitszentren mit Mobiliar, medizinischen Geräten und Medikamenten
- Ausbau der Wasser- und Sanitärversorgung
- Schulungen für Geburtshelferinnen und Gesundheitspersonal